Ihr Gehör ist der wichtigste Sinn zur Kommunikation im Alltag. Hier erhalten Sie einen Überblick der Möglichkeiten moderner Hörgeräte, um die Personen die Ihnen wichtig sind wieder zu hören und zu verstehen. Gerne beantworten wir weitere Fragen bei einer persönlichen Beratung in einer unserer Filialen!
Hörgeräte kommunizieren
Neueste Entwicklung macht es möglich, aus zwei Hörgeräten ein ganzes System zu machen. Über Wireless wird in Echtzeit der Schall analysiert, mit Richtungs- und Sprachinformationen verarbeitet, und den Hörgeräten wieder zugesandt. Darüber hinaus können heutige Hörsysteme mit anderen Medien wie Telefon und TV vollautomatisch verbunden werden. Und das geschieht völlig kabellos.
Die Klangqualität der modernen Hörgeräte hat aufgrund der Leistungsfähigkeit der Signalverarbeitung deutlich zugenommen. Somit ist Sprache in lauten wechselhaften Umgebungen verzerrungsfrei zu verstehen.
- Die Entfernung und Richtung von Geräuschen oder Lauten sind in 360° präziser denn je zu orten.
- Sie können Sprache auch in lauten Situationen spürbar besser verstehen.
- Bestes Sprachverstehen beim Telefonieren wird durch Übertragung auf Ihr Hörsystem erreicht.
Warum auf beiden Seiten ein Hörgerät tragen?
Wenn beide Ohren eine Hörminderung aufweisen, sollten Sie sich für eine binaurale, d.h. beidohrige Hörgeräteversorgung entscheiden!
- Die Entfernung & Richtung von Menschen & Geräuschen sind besser zu orten.
- Das Sprachverstehen in lauter Umgebung steigt an, das heißt Sie können Ihren Gesprächspartner besser verstehen!
- Ihr Gehirn bekommt mehr Geräuschinformationen. Dadurch bleibt Ihr Gehirn gefordert und kann somit leichter Sprache von Nebengeräuschen unterscheiden.
Schallinformationen werden vom rechten Ohr zur linken Gehirnhälfte und umgekehrt übertragen. Aus diesem Grund empfehlen wir: Wenn beide Ohren symmetrisch beeinträchtigt sind, sollten auch beide Ohren mit einem Hörgerät versorgt sein! Ansonsten bleibt das Sprachverstehen nur auf dem versorgtem Ohr normal und auf dem anderen wird es schlechter!
Offene Hörgeräteversorgung
Offene Anpassung bedeutet, dass Sie als Kunde das Hörgerät als angenehmen Begleiter des Alltags empfinden. Sowohl vom Hören und Verstehen als auch vom Tragen.
- Modernste Technik auf kleinsten Raum mit Spracherkennung und Richtwirkung
- Durch Verwendung eines dünnen Schallschlauches ist der Tragekomfort auf einem sehr hohen Niveau.
- Zudem ist der dünne Schallschlauch sehr viel unauffälliger als der Standardschlauch.
Im-Ohr-Geräte
- IO-Geräte sind die kleinsten Hörsysteme. Sie sind von Außen fast unsichtbar im Ohr platziert – und somit kosmetisch klar im Vorteil!
- Bei Brillenträgern kommt das Hörgerät nicht mit den Brillenbügeln in Verbindung.
- Durch die Positionierung des Mikrofons (Schallaufnahme) im Ohr übertragen die Systeme weniger Windgeräusche und gewährleisten ein besseres Richtungsgehör.
- Der Hörer wird näher am Trommelfell plaziert, man benötigt daher weniger Verstärkung.
Hinter-dem-Ohr-Systeme
Bei HdO-Geräten versteckt sich die Technik hinter dem Ohr. Der Schall wird mit Hilfe eines Schallschlauches und einem Ohrpassstück ans Trommelfell geleitet. Es gibt sehr viele Vorteile dieser Bauweise:
- Diese Geräte sind weniger reparaturanfällig, da die gesamte Technik hinter dem Ohr sitzt. Daher gelangt weniger Feuchtigkeit und Schmutz vom Ohr zum Gerät.
- Mit dieser Art der Vorsorgung hat man mehr Verstärkungsreserven und es kommt nicht so leicht zu Rückkopplungen.
- Die Bedienung ist in den meisten Fällen leichter, da die Bedienungselemete größer sind. (Besonders für Menschen mit Seh- oder Tastminderung)
- Durch größere Batterien wird die Batterielebensdauer länger.
Knochenleitungsversorgung
Dies ist eine Sonderversorgung. Wir empfehlen sie nur bei Schallleitungsschäden. Das ist der Fall, wenn der äußere Gehörgang, Trommelfell oder die Gehörknöchelchenkette nicht mehr vorhanden oder defekt sind.
- Die Schallinformation wird direkt vom Knochenleitungshörer, welcher meist in einen Brillenbügel integriert ist, an die Hörschnecke weitergeleitet.
- Durch leicht erhöhten Anpressdruck auf den Knochen hinter dem Ohr können die Schallwellen richtig übertragen werden.
Hörbrillenversorgung
Für Menschen, die ihre Brille den ganzen Tag tragen, besteht die Möglichkeit Ihre Sehhilfe mit einem Hörsystem zu kombinieren.
Verwendungszwecke:
Bei einseitiger Taubheit:Cros-Bicrosversorgung (Die Schallwellen werden mit Hilfe eines Mikrofons auf der tauben Ohrseite aufgezeichnet und ans bessere Ohr weitergeleitet) Vorteil:Man kann von der tauben Seite her wieder angesprochen werden.
Bei binauraler (beidseitiger) Schwerhörigkeit (Die Hörsysteme befinden sich unauffällig am Brillenbügel. Sie nehmen die Schallinformationen dort auf und leiten sie weiter ans Ohr.)
Vor- und Nachteile der Sonderversorgung:
- Kein Verhaken zwischen Hörgerät und Brillenbügel.
- Sollte zum Beispiel Reparaturen an der Brille notwendig sein, steht Ihnen das Hörsystem für die Zeit der Reparatur nicht zur Verfügung.
Weitere Sonderversorgungen
BAHA – Knochenverankertes Hörgerät. Von Vorteil für Menschen bei denen eine Versorgung über den Gehörgang nicht ohne Weiteres möglich ist (Chronische Mittelohrentzündung, Gehörgangsoperationen,…)
- CI – Cochlea-Implantat. Bei dieser Sonderversorgung wird der Schall direkt an die Nervenbahn geleitet.
Diese Versorgung wird interessant für ertaubte Menschen bei denen die Nervenbahnen noch in Ordnung sind.